Ich bin ehrlich... Was hatten wir erwartet? Panzer! Was hat uns erwartet - eine wie ich finde zu Recht betroffen machende, nachdenkliche, fordernde, nüchterne und doch unglaublich beeindruckende Ausstellung, die man gesehen haben muss...

 

Die Architektur ist atemberaubend. Die Ausstellungsstücke sind unendlich schonungslos und doch ohne jeden Voyeurismus und Floskeln.

 

Die  Stimmung unbeschreiblich. Stille, Beklemmung, Kontraste - Uniformen deutscher Soldaten - historisch korrekt, im Vordergrund ein verfaulter und von der Kälte zerfressener Fuß eines deutschen Lanzers auf Alkohol - historisch korrekt, Briefe verweifelter Mütter an Ihre längst sinnlos gefallenen Söhne, 15.000 Miniaturfiguren in Reih und Glied - so sehen 15.000 Schicksaale aus. Bomben am Himmel, ein Blitz - Schatten an der Wand, die wie in Stein gebrannt verharren. Kloß im Hals. Krieg so wie Krieg ist, elend, zerfleischend, widerlich, ohne jeden Rum und ohne Sieger.

Besucherzaehler
Besucher seit 28.06.2012

Waterloozähne, gefertigt mit Hilfe von Zähnen bei der Schlacht um Waterloo gefallener Soldaten. Hier lagen "ertragreich" 47.000 Gefallene dicht an dicht.

Salvengeschütz "Miitrailleuse" mit 25 Läufen, Infanteriepatrone 13 mm, 

1870/71 von sächsichen Truppen erbeutet.

Einmanbunker, 1ter und 2ter Weltkrieg.

Geschoss, des 88 cm Eisenbahngeschützes "Dora", im Fordergrund, Stück aus dem Lauf des Geschützes, mit Feldern und Zügen.

Die Krieg und seine Folgen, hinter den schemenhaften Umrissen von Soldaten, Frauen und Kindern Prothesen, von Armen, Beinen, Händen...

Der Krieg im Kinderzimmer.

Tiere und Krieg? Einmal mehr zeigt sich, der Ideenreichtum rund um den Planeten, wenn es darum geht zu zerstören und zu töten.

Vom Hund mit Mine auf dem Rücken nis hin zum Delphin mit Annäherungsladung zum Kampf gegen Seekräfte.

 

Ein Film einer Katze, die panisch, speichelnd, um Atem ringend - krampfend nach schier endlosen Minuten im Chlorgasexperiment zu Grunde geht.

 

Die Wahlkarten zur Abstimmung im Bundestag für den Einsatz der Bundeswehr im Kosovo versehen mit den Namen Gerhard Schröder und Angela Merkel. Die Reihenfolge, Nein, Enthalte mich, Ja. Dahinter ein zerschossener, verbogener Wolf (Mercedes G-Klasse) der Bundewehr. Auf den rötlich, braunen Ledersitzen sieht man Schmierflecke... jemand hat versucht Flüssigkeit die nassen Sitze zu reinigen...

 

Die Augen suchen vergeblich ein Erklärungsschild... was ist passiert? Verwundete? Tote? Wer? Wie? Warum?

 

Für mich noch immer eines der beeindruckendsten Exponate einer durch und durch wertvollen Ausstellung -- in Dresden, einer Stadt, die wie keine andere in Deutschland Krieg erleben musste... denke ich als ich in die Winterabendsonne hinaus aus dem Gebäude gehe - es gibt keinen passenderen Ort für diese Austellung.